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Winfried Hoffmann

Dipl.-Ing. oec.

Ein Pionier der europäischen Computer-Industrie. Seine Karriere in der IT-Branche startete WH im Jahre 1962 bei Olivetti. Stationen seiner erfolgreichen Laufbahn im Computer-Business waren nach der Geschäftsleitung bei Olivetti Unternehmen wie Kienzle Datensysteme, Burroughs und Commodore, für die WH in Deutschland ebenfalls als Geschäftsführer tätig war.

Die Schwerpunkte seiner Tätigkeiten lagen anfangs im Marketing und Vertrieb. Mitte der 80er Jahre wechselte WH zu Commodore und eroberte mit Computern wie dem C64 und dem Amiga die europäischen Haushalte. Unter Nutzung neuer und diversifizierter Vertriebskanäle baute er die Marke Commodore nachhaltig zur erfolgreichsten Computermarke in Europa aus. 1985 etablierte er mit einem Werk in Braunschweig die erste Computer-Fertigung in Deutschland. Damit setzte er einen Meilenstein zur Verkürzung der „Time-to-Market“ und galt seither als der Pionier disruptiven Marketings in der IT-Branche und belieferte als Erster bundesweit ALDI mit einem Volkscomputer, dem Commodore VC-20.

1989 machte sich WH selbstständig und gründete gemeinsam mit seinem Sohn Hendrik Hoffmann, sowie einem deutschen und einem taiwanesischem Partner, die ASI Computer GmbH. In einem Joint Venture mit dem im thüringischen Sömmerda beheimateten ehemaligen Kombinat Robotron, gelang es das ehemalige Zentrum der Computerindustrie der DDR wiederzubeleben und dort PCs und Monitore zu bauen. WH gewann hierbei auch Unternehmen aus Taiwan, Korea und Japan als Investoren und Geschäftspartner. Für sein unternehmerisches Engagement zum Aufbau und der Stärkung der Wirtschaft in den neuen Bundesländern wurde WH 1999 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen und wurde zuvor von Bundeskanzler Helmut Kohl zu einem seiner Wirtschaftsweisen berufen.

Zu den Tätigkeitsbereichen der ASI gehörten Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service von PCs, Monitoren und Notebooks, sowie der Aufbau einer neuen Marke. Der Umsatz wuchs innerhalb von sechs Jahren auf über 400 Mio. DM. 1995 wurde das erfolgreiche Unternehmen an Fujitsu/ICL, die europäische Computer-Sparte des japanischen Fujitsu-Konzerns, verkauft. In der daraus entstandenen Fujitsu/ICL, später in Fujitsu Computers Europe umbenannt, war Hoffmann zunächst als COO und später als Präsident tätig. In der Folgezeit erreichte die Gesellschaft Umsätze von mehr als 2 Milliarden DM pro Jahr.

Nach dem Zusammenschluss des PC-Geschäfts von Fujitsu und Siemens im Jahr 1999 wurde WH einer von zwei Präsidenten von Fujitsu Siemens Computers.
Hoffmann, der sich von Anfang an gegen die Doppelspitze bei Fujitsu Siemens ausgesprochen hatte, schied im März 2000 nach Differenzen über die strategische Führung und Ausrichtung aus dem Unternehmen aus.

In der Folgezeit beriet WH, der in seiner Karriere über 20 Millionen Computer verkauft hat, Unternehmen aus dem IT-Umfeld. In diesem Zusammenhang nahm er mehrere Aufsichtsrats- und Beiratsmandate wahr.

Im Jahre 2002 wechselte WH aus der IT-Branche in die aufstrebende Branche der Unterhaltungselektronik (CE) in Zusammenarbeit mit seinem Sohn in dessen Firma Henwin GmbH. Für die Gericom AG, in dessen Aufsichtsrat er war, baute er den gesamten CE-Geschäftsbereich von der Warenbeschaffung in Fernost bis zum Absatz an europäische Handelsketten auf unter Nutzung seines jahrelang gewachsenen Netzwerks.

Ende 2004 widmete sich WH neben weiteren Mandaten, dem erfolgversprech-enden CE-Startup-Unternehmen Phocus Electronics mit Hauptsitz in den Niederlanden. Durch sein Engagement erzielte Phocus in kürzester Zeit beachtliche Marktanteile, zeitweilig auch die Marktführerschaft bei CRT-, LCD- und Plasma TVs und konnte sich bei den führenden europäischen Handelspartnern etablieren.

In den Jahren 2002 - 2005 war WH verantwortlich für die Beschaffung und den Vertrieb von ca. 2,5 Mio. DVD-Playern und ca. 1 Mio. Fernsehern.

Im Jahr 2008 wurde er als Vorstandsvorsitzender der Soemtron AG in Sömmerda berufen, einem thüringischen Produktionsbetrieb zur Herstellung von Unterkonstruktionssystemen für Solaranlagen und branchenübergreifender Herstellung von Aluminiumformteilen und Profilen für namhafte Hersteller.

WH nahm bis zuletzt verschiedene Handels- und Beratungs-mandate in Zusammenarbeit mit seinem Sohn wahr, bis er sich 2012 aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste.

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